Das 40th Annual Meeting der IUGA fand heuer von 9. -13. Juni in Nizza/Frankreich statt. Die Highlights von der französischen Riviera hat Susanne Hinterholzer für uns zusammengefasst.
Im Programm fand sich auch der fast schon traditionelle Workshop von Thomas Aigmüller wieder, der den zahlreichen Teilnehmern die Landmarks in Pelvic Anatomy, sowie Verständnis und Anwendung des POP-Q – mittels dem teaching tool von Ingrid Geiss näher brachte. Zeitgleich zum Hauptkongress fand in diesem Jahr erstmals auch der 2nd World Congress on Abdominal and Pelvic Pain als Joint Meeting mit der IUGA statt und bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Wissen zum Thema Chronic Pelvic Pain zu vertiefen. In vielen internationalen Einheiten gibt es mittlerweile multidisziplinäre Diagnose – und Therapieeinheiten aus Gynäkologen, Koloproktologen, Schmerztherapeuten und Physiotherapeutinnen, die Patientinnen mit CPP oder Vulvodynien gemeinsam und systematisiert behandeln, sowie interessante Forschungsarbeiten zum neuropathischen Modell dieser Entitäten durchführen. Die diesjährige Ulf Ulmsten Memorial Lecture mit dem Titel „Can we predict and prevent Pelvic Floor Dysfunction?“ wurde heuer von dem in Schweden tätigen britischen Urogynäkologen Ian Milsom gehalten, der zum Thema die Antwort zwar schuldig blieb, aber an diversen Modellen der Vorhersage arbeitet. Vielleicht dürfen wir uns für nächstes Jahr beim 41. Annual Meeting der IUGA in Cape Town Südafrika dazu Neuigkeiten erhoffen. Ein großer Schwerpunkt der Tagung galt erwartungsgemäß der laparoskopischen Chirurgie, sowie der Roboterchirurgie mit vielen spannenden Video Sessions – nichts desto trotz brechen auch die Experten eine Lanze für den vaginalen Zugang: Mit dem Satz „always think vaginally first“ zitiere ich mit Mickey Karram einen der führenden US-Urogynäkologen, der derzeit in den USA ein falsche Entwicklung sieht, nachdem bei geschätzten 600.000 Hysterektomien in den USA im vergangen Jahr der Roboterzugang der häufigste war, obwohl die „Vaginale“ weniger Zeit und Geld kostet und nicht zuletzt auch uns Gynäkologen von den anderen chirurgischen Fächern unterscheidet! Susanne Hinterholzer, Thermenklinikum Mödling